
Rund sechs Millionen deutsche Frauen nehmen die Pille, also eine orale Kontrazeptiva, wie die Fachbezeichnung für die Pille lautet. Neben der gewünschten Wirkung der Empfängnisverhütung stellt sich meist eine Verbesserung des Haarwachstums ein. Solange die Pille regelmässig genommen wird, gibt es in dieser Hinsicht meist kein Grund zum klagen. Problematisch wird es oft erst nach dem Absetzen oder einem Wechsel der Pille.
Wie der Körper den Pillenstopp verarbeitet
Der Körper reagiert auf das Ausbleiben der kontinuierlichen Hormonration ähnlich wie auf das Ende einer Schwangerschaft. Die in der Pille enthaltenen Östrogene gaukeln Ihrem Organismus eine Schwangerschaft vor. Dies führt unter anderem dazu, dass sich die Wachstumsphase des Haares verlängert und somit den natürlichen Haarwechsel vermindern. Wird die Pille abgesetzt, passiert das Gleiche wie nach einer Entbindung: Der Östrogenspiegel sinkt stark ab. Nach einigen Wochen, meist nach 2 bis 4 Monaten fallen überdurchschnittlich viele Haare, die das Östrogen so schön zum Wachsen angeregt und am wachsen gehalten hat, aus. Das kann auch dann passieren, wenn Sie bloß Ihre Pillensorte wechseln. Nämlich wenn das neue Präparat einen niedrigeren Östrogenspiegel hat als die vorherige Pille. In allen Fällen muss der Hormonspiegel des Körpers erst wieder ins Lot kommen.
Nicht jede Frau ist davon betroffen
Haarausfall durch Schwankungen des Östrogenspiegels betreffen nicht automatisch jede Frau. Und auch nicht jede Frau nimmt den Haarverlust gleich stark wahr. Ausschlaggebend hierbei ist die Struktur des Haares. Hat eine Frau eher feines und dünneres Haar wird ihr der Haarausfall eher auffallen, als einer Frau mit dichtem vollem Haar. Auch kann hinter dem Verlust eine vererbte Tendenz zu dünnem Haar oder eine Anfälligkeit zu hormonell bedingten Haarausfall stecken.
Warum auch die Periode Haarausfall verursachen kann
Eine stark ausgeprägte oder sehr lang andauernde Menstruationsblutung, wie auch regelmäßiges Blutspenden, kann ebenfalls Haarverlust verursachen. Der Grund ist ein erhöhter Blutverlust, der einen Eisenmangel hervorrufen kann. Dieser Mangel zählt wiederum als eine mögliche Ursache für Haarausfall. Genauere Aufschlüsse, ob ein Eisenmangel vorliegt, liefert eine Blutuntersuchung beim Arzt. Zusammen mit Haarausfall können bei Eisenmangel auch extreme Müdigkeit oder eine blasse Haut als Begleiterscheinungen auftreten.
Den Haaren Nahrung geben
Bei hormonell bedingtem Haarausfall brauchen Sie vor allem eines: Geduld! Bis sich der Hormonspiegel, wie etwa nach dem Absetzen der Pille, wieder einpendelt, vergeht eine ganze Weile, manchmal sogar bis zu einem Jahr. Damit das Haar wieder schön und kräftig nachwächst, ist eine Unterstützung der Haarwurzeln von innen mit gesunder und ausgewogener Ernährung, also Mikronährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen, ratsam. Auch Phytohormone, Östrogen-ähnliche Pflanzenhormone, unterstützen die Haarwurzel bei der Produktion von gesunden und kräftigen Haaren.