
Feine Blutgefäße versorgen die Haarwurzeln mit Nährstoffen und Mineralien. Dies ist notwendig um gesunde und kraftvolle Haare zu produzieren. Leider unterscheiden die Haarwurzeln dabei nicht, ob ein Bestandteil der Haargesundheit dienlich ist oder dieser nicht sogar schadet. Denn auch Umweltgifte und Schwermetalle gelangen durch das Blut zu den Haarfollikeln. Der Haarwuchs wird durch diese Schadstoffe gestört oder sogar gänzlich eingestellt. Gerade bei einer Amalgambelastung gilt Haarausfall als typisches und ernst zu nehmendes Symptom. Auch wenn eine Vergiftung in der heutigen Zeit durch das, im Amalgam befindliche Quecksilber nur in seltenen Fällen auftritt, sollte bei Verdacht sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Was ist Amalgam?
Hauptsächlich verwenden Zahnärzte Amalgam wird zur Füllung von kariösen Zähnen. Durch seine robusten, langlebigen und antibakteriellen Eigenschaften ist Amalgam wie geschaffen für den Einsatz im zahnmedizinischen Bereich. Seit Juli 2018 ist die Verwendung von Amalgam etwas eingeschränkt. Denn Zahnärzte dürfen bei Kindern, Schwangeren und stillenden Müttern nur noch in Ausnahmefällen Amalgamfüllungen einsetzen. Im Jahr 2020 soll darüber entschieden werden, ob auf den Einsatz von Amalgam ab dem Jahr 2030 vollständig verzichtet werden soll.
Amalgam ist eine Legierung aus Kupfer, Zinn, Silber und Quecksilber. Löst sich das Quecksilber aus der Verbindung, so gelangt es in den Magen-Darm-Trakt. Von dort kommt es in den Blutkreislauf und ruft je nach Konzentration leichte bis starke Vergiftungen in den Organen oder Nervenbahnen hervor. Ältere Gemische setzten das beigefügte Quecksilber, gerade in den ersten Jahren nach dem Einsetzen, frei. Ganz typisch trat bei Betroffenen neben vielen weiteren Beschwerden auch der vermehrter Haarausfall auf. Das Metallgemisch wurde stets weiterentwickelt und ist heutzutage sehr stabil, so dass kaum mehr Quecksilber in den Organismus gelangt.
Was hilft bei einer Amalgamvergiftung?
Eine Vergiftung durch eine Amalgamfüllung ist gut im Bereich der Mundschleimhäute zu erkennen. Es kommt dann meist zu einer bläulichen Verfärbung des Zahnfleisches rund um den betroffenen Zahn. Eine Blutuntersuchung beim Arzt gibt dann Aufschluss über die Höhe der Belastung.
Da das Amalgam, beziehungsweise das Quecksilber, vom Körper selbst nicht abgebaut werden kann, werden bei der Behandlung Medikamente eingesetzt, die den Schadstoff ausführen. Der Zahnarzt wird dann unter geeigneten Schutzmaßnahmen eine umfassende Zahnsanierung durchführen. Die begleitende Therapie setzt dann auf das Entgiften des Organismus. Dies ist notwendig, da sich die Schadstoffe auch in den Organen und Nervenbahnen befinden und absetzen können. Alle Maßnahmen sollten immer mit einem Arzt beziehungsweise dem Zahnarzt besprochen und von ihm überwacht werden.
Weitere Gifte aus der Umwelt
Unerwünschte Gifte können nicht nur durch Zahnfüllungen in den Körper gelangen. So warnte etwa das Umweltbundesamt (UBA) schon vor geraumer Zeit vor einer Quecksilberbelastung durch zerbrochene Energiesparlampen. Wie ernst das Umweltgift außerhalb der Mundhöhle genommen wird, zeigt auch das schon seit Jahren geltende Verbot des Quecksilberthermometers in der EU.
Die Palette an Umweltgiften, die direkt oder indirekt mit Haarausfall in Verbindung stehen sollen, ist breit und geht über das Quecksilber weit hinaus. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit einer Belastung mit den gefährdenden Stoffe doch meist sehr niedrig. Mit Thallium, das als Nagergift eingesetzt wird, oder Kadmium, das zur Metalllegierung und einigen Batterien verwendet wird, kommt man eher selten in Berührung. Auch Arsen wird nicht mehr in Pflanzenschutzmittel verwendet, so dass der Kontakt hier nur noch sehr selten ist.
Noch relativ unerforscht sind die Auswirkungen von Abgasen, wie etwa Dieselabgasen. Auch über die Nahrung gelangen vielfältige Gifte in den Organismus, die ebenfalls mit Haarausfall in Zusammenhang stehen können. Während die Pestizidbelastung in den vergangenen Jahren erfreulicherweise rückläufig war, macht den Wissenschaftlern heute unter anderem die Aufnahme von Aluminium in den Organismus durch die Verwendung von aluminiumhaltigen Deodorants Sorgen.
Bei Verdacht auf eine akute oder chronische Vergiftung sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Was hilft gegen den Haarausfall?
Meist bessert sich der Haarausfall wieder, sobald die Schadstoffe reduziert oder vollständig aus dem Körper entfernt wurden. Gerade bei Belastungen durch Amalgamfüllungen der Zähne konnten Studien belegen, dass gerade Frauen eine Besserung das Haarzustandes und des Haarwuchses bemerkten, als die Zahnfüllungen ausgetauscht wurden. In der Regel werden diese Füllungen dann gegen andere Materialien wie zum Beispiel Kunststoff oder Keramik ausgetauscht. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass je früher eine Schadstoffbelastung bemerkt wird, desto geringer ist die Auswirkung auf den Körper.