
Die Chemotherapie
Neben Übelkeit und Erbrechen ist Haarausfall eine der häufigsten Nebenwirkungen der Chemotherapie. Der Grund liegt in den verabreichten Medikamenten. Zystostatika nennen sich diese Medikamente, deren Aufgabe es ist in den Zellwachstum einzugreifen und die Teilung von Zellen zu hemmen. Da sie Zellen angreifen, die sich schnell und teilweise unkontrolliert teilen, eignen sie sich hervorragend zum Einsatz bei der Chemotherapie von Krebserkrankungen.
Diese Wirkweise ist gut und auch wichtig im Kampf gegen Krebs. Leider macht sie aber auch einigen gesunden Körperzellen zu schaffen. Zu diesen Zellen zählen unter anderem die Schleimhautzellen im Mund und im Magen-Darm-Trakt, die Zellen im Knochenmark sowie die Haarzellen.
Auswirkungen der Chemotherapie auf die Haare
Die Haarzellen gehören zu den am schnellsten wachsten Körperzellen, aus denen sich tief in der Haarwurzel ein neues Teilstück des Haares bildet. Werden die Haarzellen während der Behandlung zum bevorzugten Angriffsziel bestimmter Krebs-Medikamente, wird dieser Prozess des Wachstums gestört. Die Folge aus der Schädigung ist ein Abbrechen des Haares, sobald dies die Hautoberfläche erreicht. Die Haarwurzel selbst bleibt allerdings von einer dauerhaften Schädigung meist ausgeschlossen. Sobald der hemmende Einfluss der Medikamente ausbleibt, produziert die Haarwurzel wieder gesunde Haare nach. Etwa drei Monate nach der letzten Chemo sind die nachgewachsenen Haare dann meist wieder so lang, dass die Betroffenen auch ohne Perücke auskommen.