
Die Kopfhaut besteht aus drei Schichten: der Epidermis, der Dermis und der Subcutis. Diese Schichten werden auch Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut genannt. Die Haarwurzeln sind in der Lederhaut verankert und produzieren pro Monat etwa 1 Zentimeter Kopfhaar. Die Kopfhaut macht dabei einiges mit und reagiert manchmal auf den in Pflege-, Wasch- und Färbemitteln enthaltenen Chemiecocktail mit Allergien oder auch Haarausfall. Abgesehen von diesen alltäglichen Belastungen gibt es Krankheiten, die der Kopfhaut und den Haaren zusetzen.
Hauterkrankungen als Ursache
Tritt etwa Schuppenflechte am Kopf auf, so beeinträchtigt dies auch den Haarwuchs. In etwa 1-2% der Fälle tritt die Schuppenflechte isoliert auf der Kopfhaut auf. An diesen leicht erhabenen, geröteten Stellen, deren Oberfläche silbrig glänzt, können die Haare weit weniger gut wachsen. Das ganze Haarwachstum und die Haarstabilität sind an diesen Stellen beeinträchtigt. Oft sind die Haare brüchiger und fallen vermehrt aus, wenn sie sich zusammen mit den Schuppen lösen. Ebenso kann sich das seborrhoische Ekzem, also ein Hautausschlag, der besonders auf der Kopfhaut und im Gesicht auftritt und meist mit Schuppenbildung verbunden ist, auf den Haarwuchs negativ auswirken. Ist die Kopfhaut von einer anderen Effloreszenz, also einer krankhaften Hautveränderung wie zum Beispiel Knötchen, Pusteln oder Quaddeln, betroffen, so kann auch hier sich ein vermehrter Haarausfall einstellen.
Wenn Pilze die Kopfhaut irritieren
Pilzerkrankungen können die Kopfhaut ebenfalls stark belasten. So macht etwa der in der Hautflora vorkommende Pilz Malassezia furfur (Hautschorf) Probleme, wenn ihn die Immunabwehr nicht mehr unter Kontrolle hat und er sich zu stark vermehrt. Der Malassezia ernährt sich von Fetten aus den Talgdrüsen der Kopfhaut. Bei der Verwertung dieser Fette erzeugt der Hautpilz Substanzen, die die Kopfhaut reizen. Übermäßige Schuppenbildung kann die Folge sein. Weil die Haarwurzeln dadurch aber nicht mehr genügend Nährstoffe erhalten, tritt dann meist auch ein vermehrter Haarausfall auf.
Wenn weitere Pilzorganismen, wie zum Beispiel die Scherpilzflechte, verschiedene Formen des Trichophyton oder Microsporum canis, die äußere Kopfhaut befallen, greifen sie manchmal ebenfalls die Haare und Haarfollikel an. Manche schaden dabei den Haaren oder der Kopfhaut so stark, dass ein Nachwachsen der Haare nicht mehr gewährleistet werden kann.
Dabei führt aber längst nicht jede Pilz- oder Hauterkrankung zu Haarausfall. Um aber langfristige Folgen zu verhindern, sollte eine frühzeitige Diagnose durch einen Facharzt erfolgen, so dass die erfolgreiche Behandlung so schnell wie möglich eingeleitet werden kann.