
Oft berichten Patienten nach Operationen von plötzlich auftretendem, vermehrtem Haarausfall. Dies geschieht meist zehn bis zwölf Wochen nach dem Eingriff. Während die Betroffenen sich auf ihre Genesung konzentrieren, kommt mit dem Haarverlust noch eine weitere, psychische Belastung hinzu. Der damit entstehende psychische Stress kann sich dabei nicht nur negativ auf den Heilungsprozess auswirken, sondern somit den Haarverlust sogar noch verstärken.
Was ist der Grund für den Haarausfall?
Grund für den vermehrten Haarausfall ist der erhöhte Nährstoffbedarf des Körpers nach einer Operation. Nach einer OP benötigt der Körper für die Heilung und Genesung viele Nährstoffe. Um den Bedarf zu decken, setzt der Körper Prioritäten in der Nährstoffversorgung. Als erstes versorgt der Organismus alle lebenswichtigen Funktionen und Organe mit den notwendigen Vitaminen und Mikronährstoffen. Erst danach werden die restlichen Nährstoffe an die übrigen, nicht lebensnotwendigen Zellen verteilt. Haare gehören dabei leider zur letzteren Gruppe. Dabei kommen die Haarwurzel oft zu kurz. Die Haarfollikel werden erst wieder mit allen, für den Haarwuchs notwendigen, Nährstoffen versorgt, wenn die wichtigen Körperfunktionen wieder einwandfrei funktionieren.
Das das Haar dann etwa zehn bis zwölf Wochen nach dem Ereignis ausfällt, hängt hierbei mit dem Haarwachstumszyklus zusammen. Wird eine Haarwurzel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt, so tritt sie aus der Wachstumsphase in die Übergangsphase und dann in die sogenannte Ruhephase über. Die Produktion des Haares wird eingestellt und das Haar löst sich von der Haarpapille und fällt schliesslich aus.
Auch kann eine Reaktion des Körpers auf das Narkosemittel den Haarverlust auslösen. Zudem werden nach einer Operation dem Patienten oft Schmerzmittel und weitere Medikamente verabreicht, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Es gibt darunter auch einige Medikamente, die sich zwar positiv auf die Genesung, dabei aber negativ auf die Haarwurzeln auswirken. Ist eine Dauertherapie mit einem Medikament vorgesehen, kann ein Wechsel des Herstellers des Medikaments helfen, den Haarausfall zu verringern oder sogar zu beheben. Wichtig ist dabei die Absprache mit dem behandelnden Arzt. Die Therapie sollte zu keiner Zeit eigenmächtig unter- oder abgebrochen werden.
Was hilft gegen den Haarausfall nach Operationen?
Glücklicherweise werden die Haarfollikel bei Haarausfall nach einer Operation nicht dauerhaft geschädigt. Sobald die Nährstoffspeicher wieder aufgefüllt sind und die Nährstoffversorgung der Haarfollikel wieder einwandfrei funktioniert, wächst das Haar wieder normal nach. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dem Körper durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung alle wichtigen Vitamine und Mikronährstoffe zur Verfügung zu stellen, die er für einen reibungslosen Ablauf benötigt. So dass der Nährstoffbedarf gedeckt ist und die Haare wieder normal und kraftvoll nachwachsen können. Dies dauert in der Regel allerdings eine gewisse Zeit. Ausschlaggebend ist hierbei mitunter auch die Dauer der Unterversorgung der Haarwurzeln. Teilweise kann es bis zu einem Jahr dauern, bis die Haarwurzeln sich erholt haben und die Haare wieder normal und kraftvoll wachsen.
Nähere Aufschlüsse bietet in allen Fällen eine Untersuchung beim behandelnden Arzt oder beim Facharzt, um gegebenenfalls auch eine entsprechende Therapie einzuleiten.