
Der saisonbedingte Haarausfall wird oft als eine von vielen Legenden abgetan. Es ist ein Phänomen, dass sich jedes Jahr aufs Neue zeigt: Es scheint, als würden einem im Herbst oder Frühjahr besonders viele Haare ausfallen. Im Tierreich ist der Wechsel des Haarkleides zum Winter und zum Sommer hin eine ganz natürliche Erscheinung. Doch auch Menschen können eine saisonale Anpassung der Haarpracht erleben. Diese Veränderung ist dabei allerdings von Mensch zu MEnsch unterschiedlich. Manche nehmen dieses Phänomen gar nicht oder nur gering war. Doch es kann auch relativ stark in Erscheinung treten und bei Betroffenen die bange Frage nach den Ursachen des Haarausfalls auslösen.
Alles nur Legende oder steckt Wahrheit dahinter?
Saisonaler Haarausfall ist eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache. Die Arbeiten des französischen Forschers Dominique Michel Courtois, die in der renommierten Medizin-Zeitschrift „British Journal of Dermatology“ veröffentlicht wurden, beweisen die saisonale “Mauser”. Die von ihm geleitete Arbeitsgruppe untersuchte bei männlichen Studienteilnehmern zehn Jahre lang den Anteil der Haare an einer bestimmten Stelle der Kopfhaut. Dabei konnten sie zweifelsfrei feststellen, dass die Herren im Frühjahr und Herbst regelmäßig zu verstärktem Haarausfall neigten.
Eine weitere Untersuchung an rund 800 Frauen von Prof. Ralph Trüeb von der Universität Zürich, die in der Fachzeitschrift „Dermatology“ publiziert wurde, belegt, dass das Phänomen nicht geschlechtsspezifisch auftritt. Diese repräsentative Studie zeigte ganz klar, dass es auch beim weiblichen Geschlecht den saisonalen Haarausfall gibt.
Warum Haare auf die Jahreszeiten reagieren
Auch wenn der vermehrten Haarausfall im Frühjahr und Herbst mittlerweile von kaum einem Fachmediziner noch bestritten wird, so sind die Gründe für die saisonalen Unterschiede weniger bekannt. Als Ursache kommen mehrere Faktoren in Frage. Eine mögliche Erklärung für den saisonalen Haarausfall ist der Übergang von wenig Tageslicht im Herbst und Winter zu viel Tageslicht im Frühjahr und Sommer.
Fallen die Haare gegen den Herbst hin verstärkt aus, könnte das ebenso an einer Überlastung der Haarwurzeln durch die starke Sonneneinstrahlung in der warmen Jahreszeit liegen. Der Grad der herbstlichen „Mauser“ könnte somit damit zusammenhängen, wie viel Sonne das Haupt im Sommer abbekommen hat. Erste Anzeichen eines vermehrten Haarverlusts zeigen sich dabei schon Ende des Sommers oder im Frühherbst. Genauso sind aber auch hormonelle Hintergründe denkbar, da der menschliche Organismus auf Veränderungen der Tageslänge mit einer Umstellungen des Hormonhaushalts reagiert. Die daraus resultierenden hormonellen Schwankungen können dann den unliebsamen Haarverlust hervorrufen.
Was die Haarpracht wieder munter macht
Insgesamt zeigt sich also, dass es sehr unterschiedliche Gründe geben kann, warum die Haare saisonal bedingt ausfallen. Was Haare in Zeiten besonderer Umstände benötigen, ist eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mikronährstoffen. Durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung, führt man auch den Haaren alle notwendigen Nährstoffe zu. Diese brauchen sie, um wieder gesundes und kräftiges Haar hervorzubringen. Die gute Nachricht: Sind die Strapazen des Sommers oder auch es Winters überwunden, so wachsen die Haare wieder normal nach.
Bei einem sehr starken Haarausfall sollten Sie allerdings immer auch einen Arzt zu Rate ziehen. Ein verstärkter Haarausfall kann auch durch eine ernsthaftere Erkrankung begünstigt oder sogar hervorgerufen werden. Zusätzlicher Stress und ein Mangel an bestimmten wichtigen Nährstoffen können ebenfalls dafür sorgen, dass die Haare zunehmend ausfallen.