
Sind die Talgdrüsen unter der Kopfhaut überaktiv, dann ist fettiges Haar die Folge. Dabei spielt es keine Rolle, wie häufig die Haare gewaschen werden. Denn die Behauptung, dass übermäßiges Haarewaschen zu fettigeren Haaren führt, ist nicht medizinisch belegt. Die für die Fettproduktion verantwortlichen Drüsen liegen neben den Haarwurzeln tief in der Kopfhaut. Äußere Einflüsse haben somit nur geringen Einfluß auf die Talgproduktion der einzelnen Drüsen.
Die Talgdrüsen und ihr Zweck
Der ganze Körper ist übersät von Talgdrüsen, mit Ausnahme der Handflächen und der Fußsohlen. Die genaue Anzahl variiert von Person zu Person. Dabei befinden sich die größten Talgdrüsen auf der Kopfhaut. Talg ist ein Ausscheidungsprodukt, ist in seiner Konsistenz relativ fest und gelblich-weiß gefärbt. Sein Zweck besteht darin, die Haut vor dem Austrocknen zu schützen. Damit der Talg sich verbreitet spielen die Schweißdrüsen eine große Rolle. Der Schweiss macht den Talg flüßiger, so dass sich dieser leichter über die jeweilige Hautpartie verteilen kann.
Die Überaktivität der Talgdrüsen wird ganz allgemein Sebborhoe genannt. Dies kann erblich oder hormonell bedingt sein. Auch können eine schlechte Ernährung, Stress und Umwelteinflüsse einen negativen Einfluß auf die Talgproduktion haben. Gerade Frauen kämpfen vermehrt mit Hautunreinheiten und verstärkter Talgproduktion kurz nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille oder der Entbindung.
Was hilft gegen fettige Haare?
Grundsätzlich sollte man die Haare nur so oft waschen, wie es auch nötig ist. Dabei sollte auf eine gründliche Reinigung der Kopfhaut, um den Talg bestmöglich zu entfernen, geachtet werden. Das verwendete Shampoos sollte anitbakterielle und antimykotische Wirkstoffe enthalten. Es gibt aber auch Produkte, die mit Teer oder Schwefel angereichert wurden. Diese sollten nicht täglich oder dauerhaft genutzt werden. Aber auch die Natur hat Pflanzenextrakte, die sich regulierend auf die Talgproduktion auswirken. Gerade Rosmarin, Blasentang oder Acker-Schachtelhalm regulieren die Talgdrüsenfunktion und helfen gegen fettige Haare. Kamille reduziert Entzündungen und Klettenwurzel wird gern wegen seiner Fungizide Wirkung angewandt.
Bei fettigen Ansätzen rät es sich die Haare nicht als Zopf oder einfach zusammengebunden zu tragen, da die Verteilung dabei schneller erfolgt. Grundsätzlich wird empfohlen, das Haar offen zu tragen. Das Haar dabei mit Volumenschaum oder sogar Ansatzpuder in Form bringen. So lässt sich die Ausbreitung des Talgs eindämmen. Oft treten zusammen mit fettigen Haaren auch fettige Hautschuppen auf. Sollte dies der Fall sein, rät es sich einen Hautarzt aufzusuchen um eine Hauterkrankung im Allgemeinen auszuschließen.
Auch eine Haarkur kann helfen
Ideal für fettiges Haar ist außerdem zum Beispiel eine Heilerde-Kur. Heilerde besteht aus Löß, einer Art Lehm, der ganz fein pulverisiert ist. Mit Wasser wird damit ein dicker Brei angerührt, den man auf der Kopfhaut verteilt und etwa 20 Minuten einwirken lässt. Dabei nimmt der Heilerde-Brei das Fett auf, so dass ein nachfetten der Haare hinausgezögert wird. Anschließend wird die Heilerde mit lauwarmem Wasser ausgespült. Auch als tägliche Spülung ist die Heilerde durchaus geeignet. Allerdings sollte dann eine stärker verdünnte Lösung, mit drei Esslöffel Heilerde auf einen Liter Wasser, hergestellt werden.